Anthroposophische Biographie- und Gesprächsarbeit sowie Gesprächspsychotherapie
Julia Schwerk hat zwei psychologische Ausrichtungen: zum einen ist sie von der anthroposophischen Biographiearbeit/Psychotherapie geprägt, die auf die Forschungen Rudolf Steiners und Bernard Lievegoed zurückgehen. Zum anderen arbeitet sie nach der Gesprächspsychotherapie, die auf den Ansatz von Carl Rogers zurückgeht. Die beiden Ausrichtungen ergänzen sich zu einer ganzheitlichen Sichtweise. So kann diese Gesprächsarbeit auch von jedem gewählt werden und es braucht keine spezielle Kenntnis der Anthroposophie.
Die Biographiearbeit

Unser Leben ist nicht einfach von äusseren Umständen und Ereignissen geprägt, sondern wir selbst haben immer wieder die Möglichkeit auch in schwierigen Situationen etwas zu bewegen und zu gestalten. Und so setzt sich das Wort Bio-graphie aus zwei Teilen zusammen: Bios von «Leben» und graphie von «schreiben». Wir schreiben also in gewisser Weise selbst unsere Biographie. Das mögen wir in schwierigen Situationen kaum glauben. Aber kommt es nicht auch darauf an, wie wir lernen mit den uns unannehmbaren Schicksalssituationen umzugehen und was wir aus ihnen machen können?
Neben den individuellen und persönlichen Fragen im Leben bezieht die Biographiearbeit/Gesprächspsychotherapie auch eine übergeordnete Dimension ein, nämlich archetypische Prinzipien wie bestimmte Rhythmen oder typische Kehr -und Wendepunkte im Leben, die jede menschliche Entwicklung in gleicher Weise betreffen. Durch die Verbindung dieser zwei Ebenen können Ereignisse in einem neuen Zusammenhang eingeordnet werden und als sinnhaft empfunden werden.
Hierbei können die Jahrsiebte und deren Metamorphosengesetze und Spiegelungsmöglichkeiten herangezogen werden. Auch die Chakrenarbeit im Lichte der Jahrvierte spielt eine wichtige Rolle. Diese oder andere Prinzipien werden aber nicht einfach methodisch «abgearbeitet», sondern bieten vielmehr die Grundlage dafür, die richtigen Fragen bzw. auch Antworten für sich ganz individuell zu entwickeln.
Die Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers
Die klientenzentrierte und lösungsorientierte Gesprächspsychotherapie geht auf Carl Rogers (amerik. Psychotherapeut,1902-1987) zurück. Seine von ihm entwickelte klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie gehört neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie zu den wirksamsten Therapieformen überhaupt. Diese Gesprächsform orientiert sich stark an der Erlebniswelt des Klienten, denn er selbst trägt alles zur Heilung Notwendige in sich und ist selbst am besten in der Lage, seine persönliche Situation zu analysieren und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten. Allerdings kommt es darauf an, dass in einer Gesprächsarbeit ein Raum dafür geschaffen werden kann und im Sprechen gemeinsam die richtigen Fragen bzw. Lösungsansätze entwickelt werden können.
„Es ist im Leben sehr selten, dass uns jemand zuhört und wirklich versteht, ohne gleich zu urteilen. Dies ist eine sehr eindringliche Erfahrung.“
Carl R. Rogers, Ohio, 80er-Jahre
